16 Prozent der Lausitzer Bevölkerung bekennen sich zu sorbischer Herkunft – über 150.000 Menschen / Schlussfolgerung aus „Lausitz-Monitor“

Auf der Beratung der Vertreter sorbischer Institutionen am Donnerstag, 14.7., im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen/Budyšin und digital, haben die Träger des regemäßigen „Lausitz-Monitors” Ergebnisse der diesjährigen Bevölkerungsbefragung vorgestellt. 16 Prozent der Befragtem haben sich in der repräsentativen Erhebung zur sorbischen Herkunft bekannt, so Stefan Bischoff, Geschäftsführer von MAS Partners. Das sind mehr als 150.000 Einwohner der Lausitz. Dr. Jörg Heidig, Gründer und Chef des „Prozesspsychologen – Institut für Organisationsentwicklung GmbH” aus Quitzdorf am See/Kwětanecy, hat darauf hingewiesen, dass diese Menschen eher mit der Situation in der Region zufrieden sind und die Zukunft optimistischer sehen. Fast 80 Prozent der Menschen mit sorbischem Hintergrund kennen den sorbischen Dachverband Domowina. 59 Prozent der gesamten Bevölkerung halten die sorbische Kultur für ein Alleinstellungsmerkmal der Lausitz, und 49 Prozent betrachten die sorbische Sprache in der Öffentlichkeit als Steigerung der Attraktivität der Region.

Nach lebhafter Diskussion hat Dr. Heidig zu einem Workshop für die Weiterentwicklung des Lausitz-Monitors eingeladen. Zukünftig könnten auch weitere sorbische Aspekte im Lausitz-Monitor eine Rolle spielen. Judit Šołćina/Scholze, Geschäftsführerin der Domowina, und Dr. Beate Brězan, Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums, wünschten sich in Anknüpfung an die bisherigen Ergebnisse eine Vertiefung der Erkenntnisse über das Potenzial des sorbischen Kultur und Sprache für die Lausitz. Die Direktorin des Bautzener Sorbischen Museums, Christina Bogusz, hält es für notwendig, dass sich die sorbischen Institutionen ihre Zielgruppen bewusst machen, die über die bekannten sorbischen Kreise hinausreichen. Bogna Koreng, Leiterin des Bautzener MDR-Studios, hob angesichts der großen Anzahl von Menschen mit sorbischer Herkunft die Verantwortung Sachsens und Brandenburgs hervor, dieser gesellschaftlichen Realität gerecht zu werden.

Die Domowina-Bildungsreferentin Katrin Suchy-Zieschwauck hat über die Berufsmesse an der Ralbitzer Oberschule am 13.10.2022 informiert, auf der auch die sorbischen Institutionen gemeinsam für ihre Angebote von Arbeitsplätzen werben können. Im nächsten Jahr wollen sie nach gegenseitiger Abstimmung selbst einen „Tag der sorbischen Institutionen – ein Arbeitsplatz in einer sorbischen Institution“ durchführen. Die stellvertretende Direktorin der Stiftung für das sorbische Volk, Michaela Moosche, hat alle Institutionen aufgefordert, im Rahmen der Haushaltsplanung zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.

https://lausitz-monitor.de/

Das Treffen der sorbischen Institutionen, das regelmäßig stattfindet, wurde vom Vorsitzenden und der Geschäftsführerin der Domowina, Dawid Statnik und Judit Šołćina/Scholze, moderiert.

 

 

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