Statnik: Bodenständig nach den Sternen greifen – warum die Domowina das „Deutsche Zentrum für Astrophysik“ in der Lausitz unterstützt

Bei der Präsentation der Ergebnisse der Probebohrung durch die Träger des Großprojekts „Deutsches Zentrum für Astrophysik” (DZA) in der Lausitz, einer Bewerbung im Strukturwandel-Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region“, sagte heute, 25.5., der Vorsitzende des sorbischen Dachverbands Domowina, Dawid Statnik:

„Wallfahrtsort“ des Strukturwandels, der diesen Namen verdient

„Es ist für die Domowina als sorbischer Dachverband eine besondere Freude, nun schon zum zweiten Mal an diesem Ort mit dabei sein zu dürfen. Das Bohrloch hier in Konjecy / Cunnewitz entwickelt sich ja recht zügig zum Wallfahrtsort eines Strukturwandels, der diesen Namen wirklich verdient.  Wir begleiten alle Bewerbungen um ein Großforschungszentrum in der Lausitz mit Interesse und Sympathie. Dass wir den Vorschlag des Zentrums für Astrophysik ausdrücklich unterstützen, hat mindestens fünf Gründe:

Mit dem DZA kommen Arbeitsplätze aufs Land

Erstens: Wir Sorbinnen und Sorben sind traditionell ein bäuerliches Volk, auch wenn wir heute mehrheitlich in anderen Berufen arbeiten. Uns kennzeichnet ein Gemeinschaftsgefühl, das eher dörflich geprägt ist, und deshalb wollen wir, dass die Arbeitsplätze aufs Land kommen. Genau das wird hier mit dem Untergrundforschungslabor und der ganzen Bandbreite der damit verbundenen Infrastruktur geschehen. 

In der Tradition des sorbischen Wegbereiters der Personal-Computer

Zweitens: Wir Sorbinnen und Sorben sind dem wissenschaftlichen Erbe des Informatikers Prof. Nikolaus Joachim Lehmann (sorbisch Mikławš Joachim Wićaz) verpflichtet, der als sorbischer Wegbereiter der heutigen Personal-Computer gilt. Seinen Lehrstuhl an der TU Dresden hat Prof. Wolfgang E. Nagel inne, einer der Mitantragssteller für dieses Großforschungszentrum in der Lausitz. Auch das verbindet uns unmittelbar mit diesem Vorhaben.

Diese Bohrung ist im geradezu himmlischen Einvernehmen mit dem Marien-Wallfahrtsort

Drittens: Sie kennen vielleicht den Spruch „Gott hat die Lausitz geschaffen, aber der Teufel hat darunter die Kohle vergraben.“ Das Zentrum für Astrophysik bringt uns gewissermaßen theologisch einen Quantensprung weiter: Sie nutzen einen Schatz im Boden, den Granit, und zugleich schützen Sie die ungestörte Ruhe der Landschaft darüber, die Sie für Ihre Forschung brauchen.  Damit sind Sie auch im geradezu himmlischen Einvernehmen mit dem benachbarten Marien-Wallfahrtsort Róžant/Rosenthal.

Absolute Transparenz hat Vertrauen geschaffen

Viertens: Sie haben, ich spreche hier insbesondere auch Prof. Hasinger und Prof. Stegmann an, von Anfang an vor Ort für absolute Transparenz Ihrer Pläne gesorgt und damit Vertrauen geschaffen. Das ist ein gutes Beispiel für den gesamten Strukturwandel. Und deshalb ist auch unser Domowina-Regionalverband, der heute wieder von Katharina Jurk vertreten wird, sehr gern mit dabei.

DZA ist attraktives Angebot an die Jugend der Region

Fünftens: Das DZA ist ein attraktives Angebot an die Jugend der Region, hier zu bleiben. Das gilt nicht nur für unsere vielen jungen sorbischen IT-Talente. Deshalb ist heute mit Jakub Wowčer, dem Vorsitzenden des sorbischen Jugendvereins „Pawk“, ein Repräsentant der sorbischen Jugend mit hier vor Ort. Wir sehen das DZA in jeder Hinsicht als überzeugende Antwort auf zentrale Herausforderungen der Lausitz im 21. und 22. Jahrhundert und wünschen ihm Erfolg!

In diesem Sinne: do dźěła zdar! Das heißt soviel wie: an die Arbeit, und möge sie gelingen! Oder: Greifen wir gemeinsam bodenständig nach den Sternen, die Zukunft hat begonnen.

Wutrobny dźak, herzlichen Dank!

Bild: Prof. Dr. Günther Hasinger, Wissenschaftsdirektor der Europäischen Weltraumorganisation und federführender Antragsteller des Vorhabens „Deutsches Zentrum für Astrophysik – Forschung, Technologie, Digitalisierung“ erläutert Katharina Jurk, Regionalsprecherin des Domowina-Regionalverbandes Kamenz, Domowina-Vorsitzendem Dawid Statnik und dem Vorsitzenden des sorbischen Jugendvereins „Pawk“, Jakub Wowčer (Schäfer), v.r.n.l. die bisherigen Ergebnisse der Bohrung. Foto: Marcel Brauman

 

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