Kulturministerin Barbara Klepsch im Gespräch mit sorbischem Dachverband Domowina über Strukturwandel und Sprachräume

Positive Bilanz für Kampagne „Sorbisch? Na klar.“

(Gemeinsame Pressemitteilung von Domowina und Sächsischem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus)

Eine positive Bilanz der bereits fast zweijährigen Kampagne „Sorbisch? Na klar.“ des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus haben Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik und die Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch im Rahmen eines Arbeitsgesprächs in Dresden gezogen. Am Gespräch nahm auch die neue Geschäftsführerin des sorbischen Dachverbandes Judit Šołćina / Scholze teil.

Einigkeit bestand darin, dass die Kampagne einen sicht- und spürbaren Beitrag zu einer gesellschaftlichen Atmosphäre selbstverständlicher deutsch-sorbischer Zweisprachigkeit in der Lausitz leiste. Nun gelte es, etwa bei der zweisprachigen Ausschilderung im öffentlichen Raum, weiter wie bisher schon schrittweise und gezielt für gleichberechtigte Präsenz der sorbischen Sprache zu sorgen, z. B. bei den touristisch immer bedeutsameren Radwegen. In diesem Zusammenhang regt die Domowina an, dass auch Behörden verstärkt sorbisch kommunizieren, wenn Anliegen in sorbischer Sprache vorgebracht werden.

Auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Rates für sorbische Angelegenheiten war Thema des Gesprächs. Dabei bestand Konsens in dem Ziel, noch in dieser Legislaturperiode eine haushaltstechnische Lösung zu finden.

Wichtig sei, dass die ehrenamtlichen Mitglieder des Gremiums in ihrer beratenden Funktion gegenüber Landtag und Staatsregierung bei Gesetzgebung und Verordnungen angesichts wachsender Komplexität der Aufgaben und stärkerem Gebrauch der sorbischen Sprache die erweiterte Unterstützung einer Geschäftsstelle erhalten.

Die Einbeziehung sorbischer Projekte in die Strukturwandel-Förderung ist Ministerin wie Domowina ein Herzensanliegen. Dabei betonte Staatsministerin Klepsch, dass neben dem Rat für sorbische Angelegenheiten, der Stiftung für das sorbische Volk, den Fachleuten und Kommunen die Mitwirkung der Domowina als Interessensvertreterin des sorbischen Volkes bei den Entscheidungsprozessen eine wichtige Rolle für die Beteiligung der engagierten sorbischen Zivilgesellschaft an der weiteren Entwicklung der Lausitz spiele.

Staatsministerin Barbara Klepsch erklärte nach dem Treffen: „Sachsen, Brandenburg und der Bund haben für die Unterstützung von sorbischer Sprache, Kultur und Überlieferung mit den geltenden gesetzlichen und finanziellen Regelungen gute Rahmenbedingungen geschaffen. Auch wenn Verbesserungen der Rahmenbedingungen immer noch denkbar und vielleicht wünschenswert sind, so ist derzeit vorrangig, die guten Rahmenbedingungen mit Leben zu füllen. Dazu gehört beispielsweise, dass sich noch mehr junge Menschen für den Beruf als Lehrerinnen und Lehrer an einer sorbischen Schule entscheiden oder noch mehr Interessenten für sorbische Sprachkurse gewonnen werden.“

Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik: „Der Freistaat Sachsen hat sich bereits zeitig auf den Weg begeben, die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen praktisch mit Leben zu erfüllen. Dazu zählte auch die Fortschreibung des Maßnahmenplans zur Ermutigung und Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache. Im Alltag haben wir aber alle noch Reserven, dazu gehört auch mehr Mut, bestehende Rechte tatsächlich zu nutzen. Umso wichtiger ist es, dass die öffentliche Hand noch stärker selbst die sorbische Sprache anbietet und damit aktiv ermuntert. Der Strukturwandel wird zum Prüfstein für die Schaffung neuer sorbischer Sprachräume und den Anspruch des sorbischen Volkes, selbstbewusst seinen Platz in der Zukunft des Landes zu gestalten.“     

(Ansprechpartner von Seiten des Ministeriums: Jörg Förster, Tel.: 0351/564-60620, presse.kt@smwk.sachsen.de)

Kulturministerin Barbara Klepsch im Gespräch mit sorbischem Dachverband Domowina über Strukturwandel und Sprachräume (sachsen.de)

 

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