Domowina-Vorsitzender Statnik auf gemeinsamer Kabinettssitzung Brandenburg/Sachsen: Morgendämmerung für Zukunft des Sorbischen

Auf der heutigen gemeinsamen Kabinettssitzung von Brandenburg und Sachsen in Schipkau-Šejkow auf dem Lausitzring anlässlich zwei Jahren Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen standen als eine der „gemeinsamen Zukunftsfelder in Brandenburg und Sachsen“ neben Wirtschaft, Forschung und Gesundheit die Sorben/Wenden mit auf der Tagesordnung. Dazu war Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina als gesetzlich anerkannte Interessenvertreterin des sorbischen Volkes, eingeladen.

Statnik stellte die bisher beschlossenen neun Vorhaben zur Revitalisierung der sorbischen Sprache und der Stärkung des immateriellen Kulturerbes der Region im deutsch-sorbischen Miteinander vor. Dazu gehören in Brandenburg u.a. der Masterplan für neue Formen des Spracherwerbs und in Sachsen das Netzwerk für regionales Identitäts- und Sprachmanagement. All dies geschieht auf Grundlage der vom Bundestag 2020 beschlossenen Gesetze für den Strukturwandel im Zusammenhang mit dem Kohleausstieg, in denen die sorbische Sprache und Kultur erstmals Gegenstand von Bundesgesetzgebung geworden ist.

Nach dem Gedankenaustausch mit den Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen erklärt Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik:

„Wir Sorben/Wenden sind ein Anker der Lausitzer Identität – geschichtlich und gesellschaftlich. Wir sind das Gemeinsame der ganzen Lausitz. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung sehen die sorbische Kultur als Alleinstellungsmerkmal der Lausitz (s. Lausitz-Monitor 2022) – dem entsprechen die Landesregierungen mit ihrem politischen Willen, das Zukunftspotenzial des sorbischen/wendischen Markenzeichens zu kräftigen.

Unser wichtigstes Kulturgut sind unsere sorbischen Sprachen. Sie sind im Kohlezeitalter unter großen Druck geraten und sollen nun eine „Morgendämmerung“ erleben, wie das entsprechende Strukturwandel-Sprachprojekt jugendlicher Enthusiasten in Brandenburg heißt (niedersorbisch: Zorja). Wir sehen die heutige Sitzung als Auftakt einer intensiveren länderübergreifenden Zusammenarbeit unter Einbeziehung sorbischer Vertreter*innen.

Wir wollen die Weichen stellen, damit am Ende des 21. Jahrhunderts wieder 100.000 Menschen in der Lausitz sorbisch sprechen. Dieses Ziel haben wir als Domowina. Die heutige Morgendämmerung hat den längsten Tag des Jahres eröffnet. Möge dies ein gutes Omen sein für die nachhaltige, dauerhafte Wirkung der Zusammenkunft auf dem Lausitzring.“

(„Sorben/Wenden“ bzw. „sorbisch/wendisch“ werden in Brandenburg gleichbedeutend verwendet)

 

 

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