Domowina und Sorbischer Schulverein: Ablehnung von Anmeldungen an der Sorbischen Oberschule Räckelwitz für 5. Klasse ist nicht akzeptabel

An der Räckelwitzer Sorbischen Oberschule darf für die 5. Klasse nach den Sommerferien nur eine Klasse mit 28 Schülern gebildet werden – trotz 32 Anmeldungen. Deshalb musste die sorbische Oberschule in Räckelwitz/Worklecy auf Anordnung des Landesamtes für Schule und Bildung vier Schüler aus der Gemeinde Crostwitz/Chrósćicy ablehnen, ihre Eltern sollen sie jetzt an der Ralbitzer Oberschule anmelden. Dem aber haben die Eltern schriftlich widersprochen. Schon im Mai haben sich die Bürgermeister von Räckelwitz/Worklecy und Ralbitz-Rosenthal / Ralbicy-Róžant, die Leiter der betroffenen Schulen und die Vorsitzenden des Sorbischen Schulvereins und der Domowina mit einem gemeinsamen Brief an den sächsischen Kultusminister Christian Piwarz gewandt und die Bildung zweier Klassen in Räckelwitz/Worklecy gefordert.

Zum aktuellen Stand äußern sich Katharina Jurk, Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins, und Katrin Suchy-Zieschwauck, Bildungsreferentin der Domowina:

„Sorbischer Schulverein und Domowina stehen den betroffenen Familien zur Seite. Eltern haben das Recht, sich für einen Schulstandort zu entscheiden, der den sozialen Kontakten ihrer Kinder am meisten entspricht. Eine solche Entscheidung ist auch im Interesse der Erhaltung und Entwicklung von sorbischen Sprachräumen. Eine Familie hat sich schon einen Platz an einer deutschen Schule in der Nähe reservieren lassen, wenn es bei der Ablehnung einer Anmeldung in Räckelwitz/Worklecy bleibt.

Wir lehnen die Taktik des Kultusministeriums ab, den Lehrermangel mit Vergrößerung der Klassen statistisch zu kaschieren. In Räckelwitz/Worklecy bleiben auch bei Einrichtung nur einer 5. Klasse nach derzeitigem Plan 59 Lehrer-Stunden unbesetzt, mit der zweiten Klasse wäre es 71. Deshalb brauchen wir eine andere personelle Lösung, zum Beispiel mit der Zuteilung der Studentin, die aktuell für Unterrichtsversorgung an der Schule angestellt ist, als Referendarin im neuen Schuljahr, und mehr Anwerbung qualifizierter Quereinsteiger für das Lehramt.

Schon seit Jahren existieren die Rahmenbedingungen des Konzepts ,2 plus’ nur noch in den Aktenordnern des Ministeriums und der Ämter. Gerade jetzt auch noch Klassen zu vergrößern und mit 25 Schülern in Ralbitz/Ralbicy bzw. 28 in Räckelwitz einzurichten, entspricht nicht der prekären Lage des Sorbischen. Deshalb erwarten wir Respekt des Staates vor dem Willen der Eltern und die Bewilligung einer zweiten Klasse für die 5. Klassenstufe an der sorbischen Oberschule in Räckelwitz/Worklecy.”

Katharina Jurk (Tel.: 0174 30 10 200, E-Mail: katharina.jurkowa@domowina.de) vermittelt den Medien bei Bedarf Kontakt mit den Eltern.

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