Der Domowina-Regionalverband Kamenz hat gegenüber den anderen einen entscheidenden Vorteil: In seinem Zuständigkeitsbereich befinden sich auch die Gemeinden Crostwitz/Chrósćicy, Nebelschütz/Njebjelčicy, Panschwitz-Kuckau/Pančicy-Kukow, Ralbitz-Rosenthal/Ralbicy-Róžant und Räckelwitz/Worklecy. In diesen katholischen Dörfern sind im Durchschnitt über die Hälfte der Einwohner Sorben. Das erleichtert manche Aufgabe zum Erhalt der sorbischen Sprache und Kultur, macht sie deswegen aber nicht überflüssig. Eine große Rolle spielt die Religion, die mit der Nationalität geschichtlich verwachsen ist. Die sorbische Tracht wird bei religiösen Festen, Hochzeiten und Taufen wieder häufiger getragen. Das ist ein Ausdruck des gewachsenen Nationalbewusstseins.

Gegründet wurde der Regionalverband Kamenz/ Kamjenc am 24. Juli 1921. Benannt ist er nach Michał Hórnik (1833 - 1894), dem bedeutenden Förderer des sorbischen Schrifttums. Dem Verband gehören vier Ortsgruppen der Domowina sowie 21 sorbische Kultur -, Dorf und Jugendvereine an. So stieg die Zahl der Mitglieder im sorbischen Kerngebiet auf über 1000 an. Jedes Jahr organisiert der Regionalverband für seine Mitglieder verschiedene Veranstaltungen Das stärkt den Im Gebiet des Regionalverbands „Michał Hórnik“ wirken die meisten sorbischen Laienkulturgruppen. Sie widmen sich nicht nur der Folklore und dem Brauchtum. Kulturelle Vielfalt bieten Oratorien sorbischer Komponisten, zeitgenössische Musik, Kunst, Literatur und Rockbands. All das festigt die dörflichen Gemeinschaften.

Die katholische Kirche hat einen großen Anteil an Erhalt und Pflege der sorbischen Sprache, da die Mehrheit der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Sorbisch stattfindet. Als weiterer wichtiger Sprachraum gilt die Schule. Der Erhalt der sorbischen Schulstandorte ist deshalb keine Bevorzugung der Sorben, wie es von einigen Deutschen gesehen wird, sondern Notwendigkeit für den Erhalt des kleinen slawischen Volkes. Der Kampf um den Bestand der sorbischen Schulen bleibt eine der wichtigsten Aufgaben des Kamenzer Regionalverbands der Domowina.