Gesellschaft zur Förderung eines sorbischen Kultur- und Informationszentrums in Berlin SKI e. V./

Zusammenhalt in sorbischen Farben

Schon zu DDR-Zeiten gab es in Berlin eine Domowina-Gruppe, in der sich die in der Hauptstadt lebenden, arbeitenden und studierenden Sorben regelmäßig treffen konnten. Es lag nahe, diese Tradition nach der politischen Wende im Osten Deutschlands fortzusetzen. Deshalb wurde im Mai 1990 die Gesellschaft zur Förderung eines sorbischen Kultur- und Informationszentrums in Berlin SKI gegründet, die als eingetragener Verein das Gemeinschaftsgefühl der in und um Berlin lebenden Sorben stärken und fördern will. Das geschieht bis heute in zwei Ausrichtungen. Zum einen versteht sich das SKI als Mittler zwischen den Sorben und anderen in Berlin vertretenen Nationalitäten und zum anderen kommt man als Treff für die Sorben selber dem Bedürfnis nach regelmäßigem Austausch unter Gleichgesinnten nach.
Der SKI Verein hat etwa 20 Mitglieder. Seit 1993 gehört der Verein dem Dachverband Domowina als politischem Interessenvertreter des sorbischen Volkes an. Zunächst als assoziiertes Mitglied, da sich das Betätigungsfeld des SKI außerhalb des zweisprachigen Siedlungsgebietes befindet. Weil der Verein auch fern der Lausitz bewies, dass er im Sinne der Domowina aktiv ist, wurde er im Jahre 2002 als ordentliches Mitglied aufgenommen.
Der sorbische Studentenverein „Paul Nedo“ trat im Jahre 2000 der Gesellschaft zur Förderung des sorbischen Kultur- und Informations-zentrums in Berlin bei.
Das Sorbische Kultur- und Informationszentrum in Berlin versteht sich gewissermaßen als „Repräsentant“ der Sorben in der Hauptstadt, auch wenn das kein offizieller Status ist. Durch eine Vielzahl von breit gefächerten Veranstaltungen gelingt es, die Öffentlichkeit für die Belange der Sorben zu interessieren. Die Sorben in Berlin bereichern und ergänzen die slawischen Gruppen, schlagen unter den sorbischen Farben Brücken zur Verständigung in einem vereinten Europa, helfen Vorurteile abzubauen.

Das zweite Betätigungsfeld des Vereins ist die Förderung des Zusammenlebens der Sorben in Berlin. Sorbische Veranstaltungen von Lesungen über Konzerte bis zur Kirmes treffen den Nerv des sorbischen Publikums. Einen festen Platz im Kalender hat jeden Monat das „Serbske blido“ (Sorbischer Tisch). Es besteht die Möglichkeit, sorbisch zu sprechen, sorbische Zeitungen zu lesen, über aktuelle Probleme der Sorben in der Lausitz zu diskutieren.

Text: Constanze Knappe
Foto: SKI Berlin